Gerd Weigold gibt Debüt / Chiara Frodyma, Phoenix the Devouerr und das Comitee Orchestra ebenfalls zu Gast
Eine interessante und kurzweilige Musikmischung war auf der Offenen Bühne in Groß-Rohrheim zu hören. Fast nostalgisch kam Gerd Weigold daher, der bei der regelmäßigen Veranstaltung der Musikkiste Premiere hatte. Neue Songs stellte die inzwischen schon bekannte Sängerin Chiara Frodyma vor. Phoenix the Devourer begeisterte mal wieder außerirdisch das Publikum. Und das Commitee Orchestra war mit internationaler Besetzung und internationalen Stücken dabei. Nach gutem Brauch gab es am Schluss noch eine Weihnachts-Session, die den Musikern wie den Zuhörern sichtlich Spaß machte.
Schon von Anfang an gehörte Gerd Weigold zu den Zuhörern bei der Offenen Bühne, und als Fan folkloristischer Texte und Melodien von der Pfälzer Mundart bis Bob Dylan und Pete Seeger freute er sich über die Auftritte vieler Interpreten dieses Genres. Jetzt hatte er sich ein Herz gefasst, zur Gitarre gegriffen und einen Hut als Bühnenkostüm aufgesetzt.
So saß er im „Zorbas“-Saal, wo ihm das Publikum gern zuhörte bei „Sag mir, wo die Blumen sind“, „Heute hier, morgen dort“ oder „Nacht der Raben“. War’s doch für viele eine Erinnerung an die Zeit ihrer Kindheit und frühen Jugend. Von Beruf war Gerd Weigold Diplomingenieur im Dienst der hessischen Straßenbauverwaltung bis er vor einigen Jahren in den Ruhestand ging. Da erinnerte er sich an die Gitarre aus seinen jungen Jahren. Er holte sie aus der Ecke, stellte fest, dass er noch in Übung war und trat wieder hie und da im Freundeskreis als Alleinunterhalter auf.
Mit „Dear Mr. President“ von Pink eröffnete Chiara Frodyma ihren Auftritt, bei dem sie zunächst von Eberhard Petri (Gitarre) begleitet wurde. Es folgten „Will You still Love Me Tomorrow“ und weitere Popsongs. Unterdessen gesellten sich Adrian Steier-Berz (Kontrabass) und Farzim Javaheri (Cajon) als Begleitband zu Petri. Mit langem Applaus wurde die junge Sängerin bedacht, deren Stimme großes Talent vermuten lässt.
Die drei Musiker begleiteten unter dem Namen Committee Orchestra anschließend die Sängerin Donna Gruber. So international wie die Band war auch das musikalische Repertoire mit dem marokkanisch-spanischen Titel „Mil Pasos“, dem Chanson „Je veu“ und „Manha de Carnaval“, ehe es kuschelig swingend weiterging mit „Fly Me to the Moon“ und „Sunny“.
Es dauerte eine Weile, bis alles vom Committee Orchestra beiseite geräumt war, damit Phoenix the Devourer Platz fand für seine Performance. Der auf der Offenen Bühne gern gesehene Außerirdische ist mittlerweile in Darmstadt gelandet. Mit seiner Stimme, die – so scheint es – mühelos über drei Oktaven reicht und einem E-Bass machte er aus alten und neueren Schlagern echte Hinhörer. Alleine ersetzte er beim Titel „Stand by Me“ eine ganze Band. Für „Walk an the Wild Side“ holte er sich noch Adrian Steier-Berz mit Bass zur Verstärkung. Bekannt waren die Ohrwürmer „House of the Rising Sun“ und „Don’t Worry, Be Happy“. Und weiter ging es mit „Day oh“, auch bekannt als „Bananaboat Song“ und schließlich „Summertime“ in einer ganz charakteristischen Interpretation. eib
© Südhessen Morgen, Montag, 14.12.2015